Ausgabe 04/2020

Die Segelsaison 2020

Aus dem Rhythmus gebracht

Die Jahresrückblicke 2020 werden vor allem von einem Thema dominiert werden: Corona. Kein Lebensbereich, auf den die Pandemie nicht gravierende Auswirkungen hatte und haben wird. Das haben auch wir Segler leidvoll zu spüren bekommen.

Mit reichlich Verspätung kamen wir im Frühsommer erst wieder aufs Wasser, nur zögerlich öffneten die Häfen.
Und kaum waren die Yachten wieder unterwegs und die Reisebewegungen in Europa nahmen zu, wurden die ersten Regionen wieder zu Risikogebieten. Nach der Cote d’Azur und dem Hotspot Kroatien wurde das beliebte Ijsselmeer zur gefährlichen Region. Und es bewahrheitete sich wieder eine Faustregel in Pandemiezeiten: Stay at home. Oder zumindest ganz in der Nähe davon. So intensiv wie dieses Jahr haben die deutschen Segler die Reviere vor der eigenen Haustür seit Jahrzehnten nicht genutzt. Viele haben ihr Land noch einmal neu lieben gelernt und sich ein reviergeeignetes Boot gekauft, um auch in den Folgejahren mehr Freizeit auf dem Wasser zu verbringen.
Wer allerdings sein Schiff im Ausland liegen hat oder einen Chartertörn in einer weit entfernten Destination gebucht hat, musste seine
Urlaubspläne verschieben. Und darauf hoffen, dass 2021 all das nachgeholt werden kann, was dieses Jahr nicht in das Corona-Hygienekonzept passte.

Auf 2021 hoffen vor allem die Olympioniken des German Sailing Team.

Nachdem die Olympischen Spiele in Japan um ein Jahr verschoben wurden, fand dafür die Kieler Woche erstmals im September statt. Hier bewiesen vor allem die 49er FX Damen Susann Beucke und Tina Lutz und Laser-Ass Philipp Buhl, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Drücken wir ihnen die Daumen, dass sie im nächsten Jahr in Enoshima in der gleichen Topform sind. Und auch wenn die Saison 2020 mit reichlich Verspätung startete: Dieser Sommer schickte sich an, ein Jahrhundertsommer zu werden. Bis auf einen kleinen Durchhänger im Juni verwöhnte uns bis weit in den September hinein strahlender Sonnenschein. Da kann sich keiner mehr beschweren, er wäre dieses Jahr in Deutschland zu wenig zum Segeln gekommen. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Herbst unter Segeln mit milden Temperaturen, die alle Gedanken an das drohende Winterlager noch ein bisschen aufschieben.

Genießen Sie jede Stunde an Bord!

Ihre

Sandra-Valeska Bruhns